19. November 2012

Fatwa Seine Frau denkt nicht, dass der Niqāb eine Pflicht ist – soll er sie auffordern, ihn zu tragen?

Seine Frau denkt nicht, dass der Niqāb eine Pflicht ist – soll er sie auffordern, ihn zu tragen?

Frage (Nr. 117894):
Ich habe viele Fatwas über den Niqāb gelesen und darüber, dass er gemäß der besseren Meinung der Gelehrten eine Pflicht ist. Meine Frau ist überzeugt davon, dass es zu bevorzugen ist, ihn zu tragen, gemäß einer anderen Ansicht von Gelehrten. Sie sagt, dass sie ihn später tragen möchte, wenn Allah es will. Mein Frau ist religiös engagiert alhamdulillah. Meine Frage lautet: Sollte ich sie auffordern, ihn jetzt zu tragen, oder sollte ich sie wählen lassen und lediglich damit fortfahren, ihr dazu zu raten?


Antwort:
Alles Lob gebührt Allah.

Frauen müssen ihre Gesichter vor nicht-mahram Männern bedecken, gemäß der korrekten von zwei Gelehrtenmeinungen, aufgrund des Beweises, der in der Antwort zu Frage #11774 erläutert wurde.

Viele der Fuqaha’, die nicht denken, dass das Gesicht zur `Aurah gehört, vertreten die Ansicht, dass es dennoch bedeckt werden muss, wenn die Gefahr der Fitnah besteht und wenn die Verderbtheit sich weit verbreitet hat.

Der Ehemann ist verpflichtet, seine Familie zu beschützen und sie vor harām Dingen zu warnen. Daher sollte er sich bemühen, seine Frau davon zu überzeugen, ihr Gesicht zu bedecken, und wenn sie sich weigert, dann sollte er sie dazu auffordern und es ist ihr vorgeschrieben, ihm zu gehorchen, denn er sagt ihr etwas, das ihrer Ansicht nach erlaubt und nicht harām ist, und es betrifft sein Recht, seine Ehre zu schützen.

In der Antwort zu Frage #97125 haben wir erklärt, wie Ehepaare mit Angelegenheiten umgehen sollten, bei denen es eine Meinungsverschiedenheit unter den Gelehrten gibt. Zu den von uns angeführten Dingen gehören die folgenden: Bezüglich aller Angelegenheiten, die für sie erlaubt sind, hat er das Recht, sie davon abzuhalten oder sie seiner Ansicht folgen zu lassen, wenn er denkt, dass es harām ist, und sie muss es akzeptieren, wenn ihr Vorgehen ihrem Ehemann schadet und ihn Erniedrigung oder Respektlosigkeit aussetzt. Beispielsweise ist das Bedecken des Gesichts eine Angelegenheit, über die die Gelehrten unterschiedlicher Ansicht sind, doch gibt es niemanden, der sagt, dass es harām sei, das Gesicht zu bedecken. Wenn sie denkt, dass es akzeptabel ist, das Gesicht unbedeckt zu lassen, hat er das Recht, sie davon abzuhalten, ihr Gesicht vor Personen, die nicht-mahram sind, zu zeigen und er hat das Recht, sie seiner Meinung folgen zu lassen, welche lautet, dass es obligatorisch ist, das Gesicht zu bedecken – was die richtigere Ansicht ist – und sie hat nicht das Recht, sich ihm zu widersetzen. Sie wird dafür belohnt werden, wenn sie die Belohnung ihres Herrn erstrebt, indem sie ihrem Ehemann gehorcht, und wenn sie das tut, was verhüllender ist.

Weiterhin sagen wir: Was hält die Frau davon ab, ihr Gesicht zu bedecken und sich selbst vor den Blicken derjenigen, die sie anstarren, zu schützen? Es ist bekannt, dass das Gesicht der Mittelpunkt der Schönheit ist und die Quelle der Fitnah sowie das Erste, was den Blick auf sich zieht. Wenn sie denkt, dass es mustahabb ist und nicht obligatorisch, dann ist nichts Falsches daran, das zu tun, was mustahabb ist, sie ihrem Herrn näher bringt, ihren Ehemann erfreut und sie außerdem den gläubigen Frauen, wie den Ehefrauen des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) und denen der Sahābah, ähneln lässt.

Jede gläubige Frau sollte sich leidenschaftlich darum bemühen, sich auf diese Art zu bedecken, und sie sollte sich damit beeilen. Sie sollte Allah dafür lobpreisen, dass Er ihr einen Ehemann gab, der sie informiert und sie dazu ermutigt.

Wir bitten Allah darum, uns alle das tun zu lassen, was Er liebt und was Ihn zufriedenstellt.

Und Allah weiß es am besten.

Islam Q&A 

http://islam-qa.com/en/ref/117894

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